Jo van Nelsen // Blick durchs Schlüsselloch und zurück

Jo van Nelsen // Blick durchs Schlüsselloch und zurück

Datum/Zeit
05.10.2025
Vorstellungsbeginn
19:30 Uhr

Veranstaltungsort
Theater im Pariser Hof
Spiegelgasse 9
65183 Wiesbaden


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Frivole Chansons zwischen Liebeslust und Paragraphenfrust
Eine Hommage an Helen Vita & Co.

Zu seinem 35jährigen Bühnenjubiläum erinnert Jo van Nelsen an die Sängerin, die seine Liebe zum Chanson und literarischen Kabarett entfachte: Helen Vita. Mit ihren „Frechen Chansons
aus dem alten Frankreich“ löste sie 1963 einen Sturm der Entrüstung aus, aber auch der sexuellen Befreiung. Diese Lieder, die schon in den ersten Kabaretts auf dem Pariser Montmartre
in den 1880er Jahren gesungen wurden, faszinieren in den pfiffigen deutschen Übersetzungen von Walter Brandin mit ihrer brillanten Leichtigkeit und deftigem Humor noch heute.

27 Mal verbot die deutsche Staatsanwaltschaft die Helen-Vita-Platten – aber die sexuelle Revolution der 1960er war da längst nicht mehr aufzuhalten. So ist dieses Programm auch ein
Nachdenken über Zensur in Deutschland mit vielen witzigen Beispielen aus den frühen Tagen des Kabaretts, inklusive einer Wiederaufführung nach mehr als 100 Jahren. Der „Blick zurück
durchs Schlüsselloch“ schaut aber auch auf die frivolen Schlagertexte der 1920er und 30er Jahre und die Bigotterie der 40er und 50er. Und mit Brecht und Kästner sind auch zwei
Literaten vertreten, mit denen Helen Vita zusammenarbeitete.

Ein rundum vergnüglicher Abend mit witzigen Texten, spritziger Musik und ganz ohne Feigenblatt. Gegen den neuen Puritianismus und für die Lust auf Vielfalt. Trigger-Buzzer inklusive!

Brillant unterhaltsam streift dieser Abend durch die deutsche Sittengeschichte. (…) Jo van Nelsen versteht sich gut darauf, das zu zelebrieren, seine Geschmeidigkeit rundum, in Gesang
und Auftreten, ist exzeptionell. (Frankfurter Rundschau, 16.09.2024)

Jo van Nelsen zieht gegen die neue Prüderie zu Felde, wie einst (…) Helen Vita. In Zeiten der woken Wehleidigkeit und des Genderns kontextualisiert er seine Chansons entsprechend (und
hat an) eine Triggerwarnung gedacht, um sein Publikum nicht priapistisch zu traumatisieren. (F.A.Z., 16.09.2024)